Wie geht es nach dem Ramadân weiter?
Was kommt nach dem Monat des Einsatzes und der Bemühung? Was kommt nach dem Fasten, dem Stehen im Gebet, dem Gottgedenken und dem Gehorsam, nach den Bittgebeten und Spenden und nach dem Rezitieren des Qurâns und den guten Taten? Was folgt nach dem Ramadân? Es folgt die Istiqâma, das aufrichtige Halten des Kurses, denn Allâh sagt: „Gewiss, diejenigen, die sagen: ‚Unser Herr ist Allâh‘, und sich hierauf recht (in Istiqâma) verhalten.“ Das heißt: Widme deine Taten aufrichtig Allâh. Handelt im Gehorsam gegenüber Ihm, so wie Er es euch aufgetragen hat.
Eines der Zeichen dafür, dass der Gehorsam angenommen wurde, ist, dass man auch anschließend Gehorsam übt. Wir müssen in diesem Gehorsam weitermachen und uns Allâh annähern. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Abschluss des Qurânlesens im Ramadân auch das Ende unserer Beziehung zum Qurân oder das Stehen im Gebet in der letzten Nacht des Monats auch unser letztes Stehen ist. Auch wenn der Ramadân vorbei ist, sollen Fasten, Stehen, die Rezitation des Qurâns, die Anbetung und der Gehorsam nicht zu Ende gehen. Einigen rechtschaffenen Vorfahren erzählte man von Leuten, die sich während des Ramadân anstrengen und es danach aufgeben: „Wie verwerflich Leute sind, die Allâh nur während des Ramadân kennen.“
Allâh der Allmächtige hat dem Gehorsam eines Muslims keine Grenze gesetzt, außer durch sein Lebensende. Zwar endet der Monat Ramadân, doch der Einsatz des Muslims endet erst mit seinem Tod. Allâh sagt: „Und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit zu dir kommt“ (Sûra 15:99). As-Sa‘dî sagte: „Das heißt: Der Tod. Also: Fahre fort, dich zu allen Zeiten Allâh in allen Formen der Anbetung anzunähern und folge (o Prophet) dem Befehl deines Herrn. So hörte er nicht auf mit der Anbetung, bis zu ihm (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) die Gewissheit von seinem Herrn kam.“
Weil das Fasten im Ramadân zu Ende ist, hat Allâh Fastentage im gesamten Jahr (als freiwillige Tat) erlassen. Die ersten davon sind die sechs Fastentage im Monat Schawwâl.
Weil der Ramadân für viele Muslime der Monat der Zakâ und des reichlichen Spendens ist, hört das Ausgeben um Allâhs willen nicht auf und ist nicht auf eine bestimmte Zeit beschränkt. Und so ist es mit dem Rest der Taten, dem Gehorsam und der Gottesverehrung.
Wenn ein Muslim nach dem Ramadân weiterhin gute Taten und Handlungen der Gottesverehrung verrichtet, ist das ein Zeichen dafür, dass seine Bemühung angenommen wurde. Das Unterlassen guter Taten nach dem Ramadân und die Rückkehr zu den Sünden ist ein Zeichen von Verlust.
Die Tür der Reue steht jedoch im Ramadân und zu jeder Zeit offen. Wer also im Ramadân Reue und aufrichtiges Handeln versäumt hat, soll nicht an Allâhs Barmherzigkeit verzweifeln, sondern damit beginnen, denn Allâh kehrt sich dem zu, der zu Ihm reuevoll umkehrt. „Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allâhs Barmherzigkeit. Gewiss, Allâh vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige“ (Sûra 39:53).
Der Mu‘min befindet sich fortwährend auf dem Schiff des Heils und dieses besteht aus Reue und geradlinigem Handeln im Ramadân und danach.
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